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Ein deutlicher Abverkauf am Freitagabend, 10. Oktober 2025 in den USA

Kurz vor 17:00 Uhr am Freitag, den 10. Oktober 2025 ist, der VIX, binnen 30 Minuten, um über 30 % explodiert: von 16,15 Pkt. bis auf 22 Pkt. Der breitgefächerte S&P 500 Index verlor in dieser Sitzung 2,72 %, der technologielastige NASDAQ, 100 sogar 3,49 %.

Grund dafür war vordergründig ein Post des amerikanischen Präsidenten, Donald Trump. Der vermeintliche Nobelpreisanwärter hat sich wieder mal von seiner wahren Seite präsentiert: unberechenbar, autokratisch, und provokativ. Googelt man im Web nach dem Begriff "Trump und seine Posts" stechen einem folgende Suchtreffer ins Auge: in seinen beiden Amtszeiten hat Trump über 50.000 Posts abgesetzt, über die Hälfte davon sollen Unwahrheiten oder Lügen gewesen sein. Auslöser für diese heftige Marktreaktion war vordergründig Trumps Absage des Treffens mit Xi in Südkorea, gefolgt von einer Zollandrohung von 100 % auf alle chinesischen Importe. Egal, welche Kapriolen sich Trump in den letzten Monaten und Jahren geleistet hat; die Finanzmärkte hat dies meist kalt gelassen und die Börsen sind stets weiter gestiegen.

Was war diesmal anders?

Die Börsen und damit die Kurse vieler gehypten Aktien waren extrem weit gelaufen. Das durchschnittliche historische KGV des S&P 500 liegt zwischen 17 und 19 – derzeit hat der S&P 500 ein KGV von 24,8. Diese hohe Bewertung der Aktien impliziert eine Goldlockphase; das bedeutet, dass bereits eingepreist ist, dass die künftige Umsatz- und Ertragsentwicklung der Unternehmen mit sehr hohen Prognosen und Erwartungen verknüpft sind. Wenn dann ein Störfeuer auftritt, nutzen das Marktteilnehmer dankend gerne, um endlich einmal Gewinne mitzunehmen. Wäre es am Freitagnachmittag nicht der Post von Donald Trump gewesen, hätten sich die Börsen Akteure irgendwann auch einen anderen schwarzen Schwan aus dem Ärmel gezaubert.

Hätte man den deutlichen Abverkauf an den US Märkten am 10. Oktober 2025 vorhersehen können?

Nein, es gab dafür bei den Indikatoren (siehe Screenshot meiner Morgenroutine) keinerlei Hinweise. Und ich behaupte, auch die Profis (Elefants) waren darauf nicht eingestellt, denn der niedrige VIX und damit die sehr günstigen Put Optionspreise deuten darauf hin, dass ich kaum jemand vor so einem Ereignis abgesichert hatte. Das ist auch der Grund dafür, warum es bei diesem Abverkauf zu einer solchen Explosion gekommen ist.

Morgenroutine zum 10. Oktober 2025

Wie geht es nun nach dem ersten Abverkauf in den Märkten weiter?

Schaut man ausschließlich auf die Morgenroutine sind ein VIX Anstieg um 30 % + ein Wechsel der VIX Future Forward Kurve von Contango in Backwardation + ein 87%iges Downvolumen im SPX deutliche Warnzeichen für das Erreichen eines Hochpunkts beziehungsweise für eine stärkere bevorstehende Korrektur. Wenn ich den Grund des Abverkaufs am Freitag mit einpreise, könnte es auch am Montag noch einmal einen Sell-off geben und es dann am Dienstag mit einem Turnaround Tuesday schon wieder eine Bewegung nach Norden (nach oben) geben.

Was kann man jetzt machen?

Ein wenig den Fuß vom Gas nehmen und die Fahrt verringern. Das bedeutet zum Beispiel für all diejenigen, die die Seasonal- & Trendfolgestrategie handen und nicht die Nerven, oder den Horizont für größere Kursschwankungen haben, eine Verringerung der Investitionsquote. Ich hatte bei die Erinnerung an den Einstieg bei dem NASDAQ Trade schon leise meine Bedenken wegen der stark gestiegenen Kurse geäußert und die Möglichkeit aufgezeigt mit einer Investitionen in den S&P 500, anstatt in den NASDAQ 100 defensiver zu agieren. Wer jetzt vor dem, was da noch kommen kann in Sorge ist, könnte zum Beispiel seine DAX und NASDAQ 100 Positionen halbieren: beim DAX ist der realisierte Verlust bis jetzt überschaubar, beim NASDAQ sind es 3-4 %. Ebenso (sollte) kann man in diesem Fall dann am Montag den WTI Short Trade nur mit der halben der dafür vorgesehenen Position handeln (an dieser Stelle die Erinnerung an diesen Trade). In diesem Fall bleibt man der Regel treu – denn die Seasonal- & Trendfolgestrategie hat sich in den letzten 25 Jahren auch in den meisten schwierigen Marktphasen bravourös geschlagen.

Was mache ich in der Situation?

Ich habe diesen Herbst einen groß angelegten Echtgeldtest bei der Seasonal- & Trendfolgestrategie in Kombination mit der saisonalen Aktienstrategie (Kauf von über 20 saisonal starken Aktien im Herbst) gestartet. In der Annahme, dass diese beiden Strategien jährliche Resultate zwischen 20 und 40 % liefern (also weit über der durchschnittlichen Entwicklung der Aktienmärkte, konnte/ wollte ich es mir leisten, diesen Echtgeld- Feldversuch zu hedgen. Da vor einiger Zeit die missglückte Börsensteuerform aus dem Jahr 2020 gekippt wurde, kann man jetzt wieder Optionen handeln. Da ich auch reelle Ergebnisse bei den verschiedenen Hedge-Varianten testen wollte, habe ich auf die drei großen Indices (DAX, S&P 500, NASDAQ 100) Knock out Put Hebelzertifikate, Short Futures, Put Optionsscheine und Put Optionen eröffnet. Die Kosten dafür liegen bis Ende des Jahres bei 1 % meines Depotwertes. Wenn es also nur ein wenig hin und her schwankt und die Börsen weiter steigen – so zumindest der Plan, verfallen die Optionen und Puts wertlos und "Versicherungsprämie" ist weg. Im Gegenzug hoffe ich natürlich, dass meine Investitionen die Kosten dieser Versicherungen ausgleichen und darüber hinaus noch einen deutlichen Ertrag einspielen. Wenn's richtig kracht, bin ich fein raus - zumindest bin ich Freitag Nacht beruhigt ins Bett gegangen. Und das sei hier deutlich erwähnt, ist auch meist der einzige Mehrwert von Absicherungen. Denn wer die Schwankungen aushält oder sein Depot entsprechend diversifiziert, kann auf solche Absicherung verzichten und erzielt damit à la long ein besseres Ergebnis. Für diejenigen, die den Schwankungen an den Börsen nicht trauen oder diese nicht aushalten möchten oder können, mache ich diesen Backtest, um daraus eine belastbare und skalierbare Strategie zu entwickeln.

Beste Grüße, euer "Börsenprofi" Oliver


 
 
 

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