Baisse an den Aktienmärkten
In den letzten Monaten haben die Marktteilnehmer mit Spannung auf die wöchentlichen Wirtschafts- und Konjunkturdaten gewartet. Die Inflationsdaten, Arbeitsmarktdaten und das Verbrauchervertrauen standen dabei im Vordergrund, weil diese Schlussfolgerungen auf den Takt der Zinserhöhungen der FED indizierten. Eine Hiobsbotschaft folgte auf die nächste und so befinden sich die weltweiten Aktienindizes im Abwärtsstrudel.
Earnings Season Q3 2022 ist eröffnet
Die großen US Banken haben in dieser Woche "offiziell" die Berichtssaison Q3 / 2022 eröffnet. Bereits im Vorfeld hatten einige Unternehmen mit Pflicht-Ad-hoc-Meldungen mit Gewinnwarnungen vor den folgenden Q3 Berichten gewarnt. Hypoport eröffnete am 23. September den Handel mit einem DOWN GAP von 33% und die Aktie endete sogar mit einem Verlust von 45% zum Vortag. Und das obwohl die Aktie vor dieser Gewinnwarnung bereits 75% seines Wertes verloren hatte. Gerresheimer Glas meldete am 12. Oktober sehr gute (besser als erwartete) Zahlen und trotzdem schlug sich das in der Kursentwicklung nicht positiv wider. Folgend noch als Beispiel ein Chart von FedEx: Am 16. September eröffnete die Aktie nach einer Gewinnwarnung den Handel mit einem 22%igen DOWN GAP.
Die Krise schlägt sich nun in den Unternehmensmeldungen nieder
In den Q3 Berichten der Unternehmen sind nun größtenteils die Auswirkungen der Krise/Baisse deutlich zu sehen. Einige Unternehmen kommen besser, die meisten nicht so gut mit den veränderten Rahmenbedingungen klar. Die Q3 Ergebnisse spiegeln den Verlauf der wirtschaftlichen Aktivitäten der Unternehmen in den letzten 3 Monaten wider. Des Weiteren enthalten sie meist einen Ausblick auf die erwartete Entwicklung im vierten Quartal 2022 - diesen streichen viele Finanzvorstände derzeit mit der Begründung, es gäbe zu viele unkalkulierbare Ereignisse. Viele Unternehmenslenker packen jetzt "unter dem Deckmantel der Krise" auch noch alle aufgestauten faulen Eier in die Bilanz - kann man Sie derzeit doch weniger persönlich für Probleme im Unternehmen verantwortlich machen. Dies wird zusätzlich zu Übertreibungen bei den Kursausschlägen führen. Aber eines Tages - vielleicht noch nicht in Q4 - werden die Erwartungen und Basisdaten übertroffen werden und zu entsprechenden Kurssprüngen führen.
Auf Earning-Termine achten
Warum schreibe ich diesen Artikel. Passt in den kommenden Wochen auf Eure Positionen auf. Wenn Ihr eine Position oder einen Trade eröffnet, achtet auf den bevorstehenden Earning-Termin. Denn auch ein Stop-Loss schützt Euch vor großen GAPs nicht. Ein Stop-Loss ist nicht garantiert, sondern wird beim Unterschreiten der Stopschwelle zum nächstmöglichen Kurs ausgeführt. Damit kann Euer Verlust weit über das geplante "R" (Risk) hinausgehen. Beste Grüße Euer Börsenprofi
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