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Oliver Granec

Crash - Baisse - Rezession - Stagflation

Aktualisiert: 24. Juli 2022

Am 04. Januar 2022 hat der ES Future (S&P 500) sein All-Time-High mit 4803 Punkten markiert. Am 17. Juni 2022 hat er mit 3639 Punkten sein derzeitiges Tief erreicht. Mit gut 24% Abschlag vom High bewegen wir uns damit laut Definition auf Crash-Niveau (ab 20%). Der Dax hat ebenso wie der US Leitindex 24% verloren, wohingegen der Nasdaq fast 34% eingebüßt hat.

Zeitenwende bei der Zinspolitik

Der Nasdaq 100 hatte seinen Hochpunkt bereits am 22. November 2022. Durch den von der Fed eingeläuteten Paradigmenwechsel in der Zinspolitik hat der Nasdaq 100 als erster großer Index in den Abwärtstrend gedreht. Der Liquiditätsentzug an den Märkten durch die Zinserhöhungen und das Tapering ist neben all den anderen Problemen und Krisen der größte Belastungsfaktor für die Wirtschaft, die Aktiengesellschaften und damit für die Börsenkurse.

Börsen befinden sich im Abwärtstrend und in einer Baisse

Der S&P 500 ist nach 7 Monaten fallender Kurse trotz der leichten Korrektur (im kleinsten Trend gibt es sogar einen Aufwärtstrend) immer noch klar im Abwärtstrend. Der letzte P2 Punkt ist noch nicht "herausgenommen". Der Markt hängt an der 50-Tage Linie (rot) und ist noch weit unter der 200-Tage Linie (grün) - ein deutliches Zeichen für einen Abwärtstrend. Jetzt kommen dann mit dem August und September die saisonal schlechten Börsenmonate. Ab Oktober laufen die Börsen traditionell dann besser und auch die US Midterm Eelection am 08. November 2022 könnte mit dem Wiedererstarken der Republikaner im Kongress den Aktienkursen Auftrieb verleihen - lieben doch die US Börsianer eine "Lame Duck" Lame Duck – Wikipedia

Wo wird die Reise hingehen

Eine Baisse dauert durchschnittlich 16-18 Monate. Beim S&P 500 wäre dann ein mögliches Ende der Krise Mitte des Jahres 2023 (blaues Rechteck). Im folgenden Chart habe ich den möglichen weiteren Verlauf des US Leitindex entsprechend der Saisonalität und des Zeithorizonts einmal skizziert.

ES Future (S&P 500) Chart

Börsen befinden sich im Abwärtstrend und in einer Baisse Der S&P 500 ist nach 7 Monaten fallender Kurse trotz der leichten Aufwärtsbewegung (im kleinsten Trend gibt es sogar einen Aufwärtstrend) immer noch klar im Abwärtstrend. Der letzte P2 Punkt ist noch nicht "herausgenommen". Der Markt hängt an der 50-Tage Linie (rot) und ist noch weit unter der 200-Tage Linie (grün) - ein deutliches Zeichen für einen Abwärtstrend. Jetzt kommen dann mit dem August und September die saisonal schlechten Börsenmonate. Ab Oktober laufen die Börsen traditionell dann besser und auch die US Midterm Eelection am 08. November 2022 könnte mit dem Wiedererstarken der Republikaner im Kongress den Aktienkursen Auftrieb verleihen - lieben doch die US Börsianer eine "Lame Duck"  Lame Duck – Wikipedia
Welche Orientierung gibt es in diesem Marktumfeld?

Die Markttechnik kann uns hier gut helfen. Erst wenn der letzte P2 Punkt herausgenommen ist und sich dann in Form eines 1-2-3 ein neuer Aufwärtstrend ausbildet schaut das Marktumfeld wieder besser aus. Auch die 200-Tageslinie (grün) ist ein wichtiger Indikator. Erst wenn der Markt (oder eine Aktie) wieder darüber ist, besteht laut Definition ein Aufwärtstrend. Wie schon angesprochen ist es auch hilfreich die Saisonalität der Märkte zu berücksichtigen. In einer Baisse ist es ebenso ratsam "Geduld" zu haben, denn es besteht immer noch die Gefahr neuer Tiefpunkte an den Märkten. Sollten die großen Volkswirtschaften in eine Rezession kommen (mindestens 2 Quartale hintereinander mit einem fallenden BIP) - was wahrscheinlich scheint, die Notenbanken durch die anhaltende Inflation weiter an der Zinsschraube drehen und wir am Ende in eine Stagflation (fallende Wirtschaftsleistung bei steigender Inflation) schlittern, kann`s leider noch mal hässlich werden.

Morgenroutine der Profis ist ein wichtiges Handwerkszeug!

Am 17. Juni hat der S&P 500 seinen derzeitigen Tiefpunkt erreicht. Die Indikatoren der Morgenroutine haben das deutlich angezeigt. Das Put/Call Ratio lag mit 1,4 am oberen Rand der Bandbreite; der Fear & Greed Index signalisierte mit 14 Punkten starke Panik; im NYSE gab es einige Tage mit über 90%igem Downvolumen und der VIX Index bei 34 deutete auf eine hohe Absicherungsquote der Marktteilnehmer mit Put Optionen hin. Zudem war auch noch die VIX Strukturkurve in Backwardation. Zusammen sind diese Indikatoren als Kontraindikatoren für die bevorstehende Marktbewegung zu sehen.

Mit Profiindikatoren die künftige Marktrichtung identifizieren

Entsprechend kam es dann seit Mitte Juni zu einer Erholung der Märkte.

Bei den Indizes können wir sicher noch weitere Tiefs sehen. Bei machen, soliden Qualitätsaktien, die 50-75% ihres Wertes verloren haben, kann u.U. das Schlimmste ausgestanden sein. Die vor kurzem begonnene Eranings Season Q2 wird aufzeigen, welche Aktiengesellschaften mit den jetzigen Problemen besser zurechtkommen und welche besonders unter der Gemengelage leiden. Wo die Reise hingeht, kann auch ich nicht sagen. Aber aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich sicher, dass es kein guter Ratgeber ist sich in solchen Krisen auf sein Gefühl zu verlassen. Am Ende solcher Krisen gehen "gefühlt" immer die Lichter aus. Die Strom- und Gasrechnung wird unbezahlbar, man liest in allen Medien von drohender Arbeitslosigkeit und davon, dass die gute alte Zeit nie wieder kommt. Und dann steigen plötzlich die Kurse und viele werden sagen: "Ich kann`s nicht verstehen?!". "Buy on Bad News" ist dann die Devise, weil die Börsen die Zukunft handeln und dann das Schlimmste dann vielleicht schon ausgestanden ist. All meine hier genannten und von jedermann erlernbaren Indikatoren und Strategien werden darauf - vor Beginn des erneuten Aufschwungs - hinweisen: "Technik vor Gefühl"

Ich wünsche euch allen gute Nerven und ein gutes Händchen in dieser Krise. Euer Börsenprofi

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